Der Bully Club
Die Geschichte des Bully Club Poyenbergs begann, wie man beinahe schon vermutet, mit der Anschaffung eines VW Busses, den sich neun Poyenberger Kumpels im Jahre 1987 gemeinsam zulegten. Sie haben zu dieser Zeit jedes Wochenende, und auch des Öfteren unter der Woche, die Gegend in und um Poyenberg unsicher gemacht. Gerüchten zufolge sollen die Kumpels mehr Zeit in ihrem Bully, als zuhause verbracht haben. Egal, ob zum Fußball, in die Disko, oder auch einfach nur auf einer, wie man es hier in Poyenberg nennt, „Nusseltour“ (dies ist eine Tour, auf der man sich die Landschaft anschaut, reichlich Alkohol zu sich nimmt und den ein oder anderen Schabernack ausheckt) – der Bully war immer am Start. Somit stand es außer Frage, dass der Bully auch zum Vereinslogo des später gegründeten Vereins wurde.
Im Jahre 1989 kam den Jungs dann die Idee. Da sie ja so gut im Feiern waren, dachten sie sich, es müsse doch ein Leichtes sein, selbst mal so eine Party auf die Beine zu stellen. Ausschlaggebend waren damals Auftritte der Top 40 Bands, die auf keiner Party fehlen durften. Sie dachten sich, was die können, können wir schon lange. Nach einigen unmöglichen Visionen und vielen ernsthaften Ideen, war es dann im darauffolgenden Jahr soweit, sie gründeten ihren eigenen Verein. Den „Bully Club Poyenberg e. V.“. Gestartet sind sie mit 31 Mitgliedern, wohingegen der Verein mittlerweile über 500 Mitglieder zählt.
Nach der Vereinsgründung ging es dann auch direkt los mit der Zeltfest-Planung. Schon kurze Zeit später richteten sie ihr erstes eigenes Zeltfest aus und es war ein voller Erfolg. In den Anfangszeiten waren ca. 1000 – 1500 Besucher pro Abend auf den Poyenberger Zeltfesten. Es folgten neun spannende Jahre mit vielen Festen, an die man sich auch heute noch gern zurückerinnert. In Poyenberg war einfach alles möglich. Man hat sich nicht gewundert, wenn am Tag nach dem Zeltfest, ein etwas geiziger Einwohner mit einer Schubkarre voller „Kleiner Feiglinge“ durch das Dorf gefahren ist, weil der Zeltverleiher ein paar Pakete übrig hatte und diese verschenkte. Oder wenn beim Frühschoppen, welches in der Regel von 10:00 bis 20:00 Uhr ging, die 50 bis 60-jährigen auf einer Hüpfburg tobten. Das Frühschoppen war nicht nur dafür bekannt, dass hierbei auch die Älteren gerne mal einen über den Durst tranken, sondern auch für das „Hau den Lukas“-Spiel, bei dem jeder einen Haufen Geld verspielte, um am Ende eine wunderschöne Plastikrose, oder einen ganz besonders edlen Sekt vom Discounter zu gewinnen.
Doch der Bully Club hat nicht nur Zeltfeste veranstaltet, nein es gab auch vielerlei andere Feten, die hauptsächlich in dem Vereinslokal „Zur Eiche“, unter Kennern einfach „Bolten“ genannt, stattfanden. Dazu gehörten beispielsweise Spieleabende jeglicher Art, New Comer Nights, Auto- und Fahrradralleys, Diskos mit den unterschiedlichsten Mottos und noch vieles mehr. Vielleicht kann sich der ein oder andere noch an die allererste Disko bei Bolten erinnern, welche unter dem Motto „Spaß mit Heinz von 8 bis 1“ stattfand und vom dorfeigenen DJ „Heinz“ eingeheizt wurde.
Auch wenn die Zeltfest-Area nach neun wundervollen Jahren vorbei war, weil die Top 40 Bands von einem Techno-Trend abgelöst wurden, sollte es mit den großen Festen in Poyenberg kein Ende nehmen. Im Jahre 2000 sollte eine neue Idee her und der Vorstand des Bully Clubs wurde neu aufgestellt. Nach abermals vielen Abenden, an dem sich die Kumpels die Köpfe zerbrachen und dabei so manch edlen Tropfen vernichteten, entstand die Idee des Irish Folk Open Airs. Die Idee war sämtliche Vereine aus der Umgebung mit einzubeziehen und so entstand das Konzept des Internationalen Marktes. Am 30. Juni 2001 war es soweit und das erste Irish Folk stand in den Startlöchern. Es gab damals neun Länderstände, die jeweils landestypische Speisen und Getränke anboten, vertreten durch umliegende Vereine. Bereits damals war der Internationale Markt das Highlight des Festivals und dies hat sich bis heute nicht geändert. Inzwischen gibt es 16 Länderstände, die von Jahr zu Jahr beeindruckender werden. Durch das inzwischen sehr bekannte Irish Folk Open Air, welches inzwischen jährlich 10.000 Gäste empfängt, wurde der Bully Club dann auch weit über die Grenzen der benachbarten Umgebung bekannt.
Wir alle können den neun Kumpels von damals, die die bekloppte Idee eines eigenen Vereins hatten, wohl nur dankbar sein. Denn durch den Bully Club und die vielen gemeinsamen Projekte hat sich eine unheimlich starke Dorfgemeinschaft gebildet, auf die jeder Poyenberger stolz sein kann. Hier gibt es keinen Unterschied zwischen Jung und Alt, es wird gemeinsam gearbeitet, gelacht und vor allem gefeiert.
Der heutige Vorstand des Bully Clubs hat inzwischen ebenfalls jüngere Mitglieder aufgenommen, damit die Jugend nachrücken kann und ihre eigenen Ideen mit einfließen lassen kann. Somit scheint die Geschichte des Bully Club Poyenbergs noch lange nicht zu Ende zu sein und es werden wohl weiterhin viele kleine und große Veranstaltungen in unserem geliebten Dorf stattfinden.